KULTUR- UND GESCHICHTSVEREIN BAD EMSTAL E.V.
Im Januar 1989 fanden sich über 40 kulturell und geschichtlich interessierte Menschen im ehemaligen Gäste-Kasino der Klinik Merxhausen zusammen und hoben den Kultur- und Geschichtsverein aus der Taufe. Es wurde die Erforschung und die Dokumentation der geschichtlichen Entwicklung der Gemeinde als Ziel definiert. Das Gebäude der ehemaligen„Alten Schule“ Merxhausen sollte zu einem Kultur- und Kommunikationszentrum ausgebaut werden. Als erster Vorsitzender wurde Peter Buttler aus Merxhausen, als seine Stellvertreter wurden Hans-Georg Schier aus Balhorn und Berthold Schmidt aus Sand gewählt.
Trotz hohen Einsatzes konnte das Ziel zur Nutzung der „Alten Schule“ nicht umgesetzt werden. Der Verein konnte sich in den Anfangsjahren, ohne festes Domizil, nur auf die Sammlung von Artefakten und Informationen beschränken. In den ersten zehn Jahren blieb die Mitgliederzahl auf zwischen 20 und 30 Personen beschränkt. Der Verein trat öffentlich wenig in Erscheinung.
Im Frühjahr 1998 fanden sich einige Mitglieder zusammen und gaben dem Verein neuen Schwung. Hartwin Neumann wurde zum Ersten Vorsitzenden und Peter Buttler sowie Berthold Schmidt zu Stellvertretern gewählt. Der Verein beantragte und erhielt seine Eintragung als Verein. Durch eine Vielzahl von Aktionen, wie Presseveröffentlichungen und Schriften zu geschichtlichen Themen, Erstellung der Tafeln an der Gedenkstätte der Sander Kirche oder der Einrichtung des Historischen Wanderweges entlang der Ems konnte der Verein wieder Präsenz zeigen. Auch dadurch konnte die Mitgliederzahl innerhalb kurzer Zeit verdoppelt werden.
Nach langer Suche wurde dem Verein im Jahr 2006 zunächst ein Raum im Untergeschoss des ehemaligen Gutshofes in Merxhausen durch die Vitos Kurhessen angeboten. Nach Reinigung und Instandsetzung konnte ein erster Museumsraum mit historischen Objekten aus Bad Emstal eingerichtet werden. In den Folgejahren konnte nach und nach das gesamte Gebäude übernommen werden. Neben dem Ausbau des Museums wurde eine Vielzahl von Aktivitäten ins Leben gerufen – Kunstausstellungen, Erzählcafés, Vorträge, Buchveröffentlichungen.
In dieser Zeit entstand auch die Idee, eine große Dauerausstellung zum Thema „800 Jahre Frauengeschichte in Merxhausen“ aufzubauen, die die Geschichte von der Klosterzeit über das „Hohe Hospital“ bis zur modernen Psychiatrie umfasst. Dazu mussten umfangreiche Vorplanungen inhaltlicher, baulicher und nicht zuletzt finanzieller Art erfolgen. Der erfolgreiche Abschluss dieser Anstrengungen konnte im September 2019 gefeiert werden: Die Eröffnung der großen Dauerausstellung „LEBENSBILDER – LEIDENSBILDER – FRAUENBILDER“.
Seit Mai 2018 leitete Joachim Hübner als Erster Vorsitzender die Geschicke des Vereins. Die Dauerausstellung war ihm dabei ein besonderes Anliegen. Leider verstarb er viel zu früh im Oktober 2020. Im Oktober 2021, noch während der Corona – Pandemie wurde Martin Biskamp als sein Nachfolger gewählt.
Anfang 2021 musste das volkstümliche Museum im Kellergeschoss zum Teil geräumt werden, da die Decke einsturzgefährdet war. Im Januar 2022 konnte dann wieder mit dem Neuaufbau des volkstümlichen Museums begonnen werden.
Im September 2023 legte Martin Biskamp sein Amt als Erster Vorsitzender des Kultur- und Geschichtsverein Bad Emstal e.V. aus persönlichen Gründen nieder. Seitdem werden die Geschäfte des Vereins von den beiden Zweiten Vorsitzenden Ingeborg Ritter und Angelika Lengemann mit Unterstützung des gesamten Vorstandes und vieler weiterer ehrenamtlicher Mitglieder geführt. Derzeit verfügt der Verein über rund 100 Mitglieder.