Vortrag von Dr. Volker Knöppel – Das Frauenlager im Tonloch von Elben 1944/45
Freitag, 07. Februar 2025, Munipolis / Bad Emstal
Das Klostermuseum Merxhausen lädt für Donnerstag, den 20.Februar 2025 um 19.00 Uhr zu einem Vortrag über das Frauenlager im Tonloch von Elben in das Museum ein. Referent ist Dr. Volker Knöppel vom Geschichtsverein Naumburg.
Nach der Verfolgung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung im Deutschen Reich kommen im vorletzten Kriegsjahr die jüdischen Ehepartner aus sog. Mischehen und deren Kinder in den Fokus der staatlichen Verfolgung. Die arbeitsfähigen Personen aus den Mischehen sollen erfasst und in Zwangsarbeitslagern eingesetzt werden. Die Gestapo Bielefeld ordnet gegenüber den Landräten und Ortspolizeibehörden im März 1944 an, sämtliche Mischlinge 1. Grades zu erfassen und ordnet die Festnahme der Personen über 14 Jahre und deren Überführung in ein Sammellager in Bielefeld an.
Am 19.09.1944 kommt es zu einer Verhaftungswelle in Westfalen, die Jüdischen Ehepartner und die Kinder aus diesen Ehen werden verhaftet und deponiert. Die Männer kommen nach Zeitz in Thüringen, 122 Frauen werden in ein Arbeitslager der Organisation Todt nach Elben im Landkreis Wolfhagen gebracht. Dort werden sie zum Arbeitseinsatz beim Bau einer Stollenanlage für eine unterirdische Fabrik eingesetzt. Ein Teil der Produktion der Henschel Flugmotorenwerke (heute VW-Gelände Baunatal) soll hierher verlegt werden. Das Lager wird durch amerikanische Truppen am 31. 03.1945 befreit.
Die sog. Mischlingsaktion und das Lager in Elben sind noch nicht besonders intensiv wissenschaftlich erforscht worden.
Dr. Knöppel wird deshalb auch vorstellen, welche Quellen und Literatur hierzu ausgewertet werden können. Hier ist insbesondere das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten zu nennen, wo umfangreiche Informationen über das Lager in Elben Gesammelt worden sind.
Das Klostermuseum Merxhausen erhebt einen Teilnehmerbeitrag von 5,00 € pro Person.
Pressebericht von Dr. Volker Knöppel
Geschichtsverein Naumburg