
Presse – Eröffnung des Dorfmuseums
Mittwoch, 26. Mai 2025, Wolfhager Allgemeine / Bad Emstal
Das Dorfmuseum in der Presse:
Dorfmuseum im Bad Emstaler Ortsteil Merxhausen nach Umbau eröffnet
Es ist eine Reise in eine längst vergangene Zeit: Das Dorfmuseum bietet einen Einblick in das Leben von vor 100 Jahren.
HNA 26.05.2025 (Exterrner Link)
Merxhausen – Der neue Vorsitzende des Kultur- und Geschichtsvereins Bad Emstal, Stefan Frankfurth, eröffnete am Samstag das Dorfmuseum in Merxhausen mit zahlreichen Besuchern. Auch er sei beim Entdecken vieler Ausstellungsstücke emotional ergriffen gewesen, sagte er bei seiner Rede. Der Geruch des Kuchenbackens bei der Oma oder der frischen Würste beim Hausschlachter, all dies sei wieder da gewesen, erzählte er. Er dankte dem Museumsleiter Ernst Rogge und den Vereinsmitgliedern Eckhard Bräutigam, Helmut Günter, Manfred Lengemann und Martin Biskamp und den vielen anderen Helfern für ihren enormen Einsatz beim Aufbau des Museums. Sein Dank ging auch an die Sponsoren, wie die Kurt-Lange Stiftung, die Gemeinde Bad Emstal und an einige Banken.
„Es waren zweieinhalb Jahre Bauzeit, 2500 ehrenamtliche Arbeitsstunden und 40 Tonnen Material nötig, um dieses Museum für alle Bad Emstaler Ortsteile im Untergeschoss des ehemaligen Klostermuseums in Merxhausen fertig zu stellen“, sagte Stefan Frankfurth.
Für die etwa 70 Besucher war der Gang durchs Museum wie eine Reise in die Vergangenheit. So erinnerte sich Helmut Günter sehr genau an seine Schulzeit in der alten Schule von Merxhausen, als er auf einer Schulbank im nachgestellten Klassenzimmer Platz nahm. „Dort auf einem Foto kann man meinen damals noch vollen blonden Haarschopf sehen“, sagte er lachend und zeigte auf eine der vielen alten Schulklassenfotos an der Wand.
Wilfried Wehnes nahm auf einem der vielen alten Sitzecken mit Stehlampe und Radio Platz. „Wie früher“, meinte er. Den Satz „So war das früher“, konnte man an diesem Nachmittag öfters hören. Die Exponate in den Abteilungen Handwerk, Landwirtschaft, Haushalt, Schule und Feuerwehr brachten viele Erinnerungen bei den Besuchern wieder. So wussten viele Frauen noch beim Anblick des alten Wäschezubers und des Kohleofens, wie ihre Mütter oder Großmütter sich bei der Hausarbeit abgeplagt hatten.
Und der Blick auf die Trockenhaube des Friseurs entlockte mancher Frau ein Lächeln oder sorgte für Schaudern. „Da haben wir alle wohl mal drunter gesessen“, meint Barbara Sörries-Herrnkind schmunzelnd. Bei der alten Feuerspritze aus Sand von 1934 gerieten vor allem die Männer ins Schwärmen. Ernst Rogge hofft sehr, dass durch den Besuch des Dorfmuseums einige Bürger sich an Gegenstände oder Fotos zu Hause erinnern, die sie dem Museum überlassen könnten.
Dass das Museum nicht nur ein interessanter Ort für Erwachsene ist, sondern auch für Kinder und Jugendliche, bestätigte Angelika Lengemann vom Museumsverein. „Eine Kindergartengruppe hatte großen Spaß beim Wäschewaschen mit Zuber und Waschbrett wie früher und wollten das unbedingt wiederholen“, erzählte sie. Das Museum sehe es auch als seine Aufgabe an, dem Nachwuchs die Welt zu zeigen, in denen ihre Großeltern und Urgroßeltern aufgewachsen sind.
URSULA NEUBAUER